Schon in frühen Werken der Renaissance wurden Mann und Frau gleichermaßen ohne Körper- beziehungsweise Schambehaarung dargestellt. Als berühmtestes Beispiel gilt das Werk „Die Erschaffung Adams“ von Michelangelo aus dem Jahr 1512, das in der sixtinischen Kapelle im Vatikan abgebildet ist. Die Vorliebe zur Haarentfernung erstreckt sich also schon über Jahrtausende und hat sich mit der Zeit stark verändert. Mittlerweile hat sich dieser Trend aber weltweit etabliert und zählt nicht zuletzt durch Serien wie „Sex and the City“ zum allgemeinen Schönheitsideal.
Die verschiedenen Haarentfernungstrends
Im europäischen Raum sind die südlichen Länder Spanien und Italien Vorreiter in puncto Haarentfernung, da man dort aufgrund der warmen Temperaturen öfter und mehr Haut zeigt als in Nordeuropa. Die modernste und effektivste Methode, die kleinen Härchen langfristig zu beseitigen, ist die Laserhaarentfernung, die sich mittlerweile in ganz Europa steigender Beliebtheit erfreut. Doch wie sieht es in anderen Ländern aus? Welche Mittel werden zur Haarentfernung benutzt und gilt dort das gleiche Schönheitsideal?
Brazilian Waxing
Das sogenannte Brazilian Waxing zählt in Brasilien zu der beliebtesten Epilationsmethode. Bei dieser in Kosmetik-Studios angebotenen Warmwachs-Methode wird Wachs auf Honigbasis so lange erwärmt, bis es flüssig ist und aufgetragen werden kann. Nach ein paar Sekunden wird das getrocknete Wachs mit einem Ruck von der Haut abgezogen – und mit ihm Haare samt Wurzeln. Schmerzfrei verläuft dieser Vorgang allerdings nicht. Außerdem bedarf es einiger Vorbereitungen.
Halawa
Im orientalischen arabischen Raum wird die Epilationsmethode Halawa sehr häufig praktiziert. Dies ist im Prinzip nichts anderes als Sugaring, also die Haarentfernung mit einer Mischung aus Zucker, Wasser und Zitronensaft. Dabei wird die Paste in Wuchsrichtung aufgetragen und auch entfernt. Diese natürliche Haarentfernung ist sanft, kostengünstig und umweltfreundlich. Auch die Fadentechnik zum Entfernen unerwünschter Haare ist eine, die ein guter Barbier/Friseur beherrscht. Sie wird nach wie vor als eine Form der Epilation angewandt und führt zu glatter schöner Haut. Die Haarentfernung wird aus religiösen Gründen nach den strengen islamischen Reinlichkeitsregeln alle 40 Tage durchgeführt – bei Frauen sogar häufiger.
IPL
Die IPL (Intense Pulse Light) oder Blitzlampentechnologie kann eine vergleichsweise große Fläche zügig mit einem Einzelimpuls behandeln, indem sie das komplette Spektrum einer Xenon-Quelle verwendet, um eine permanente Haarentfernung zu gewährleisten. Die Epilationsergebnisse sind jedoch stark von der Hautpigmentierung und der Pigmentintensität der Haare abhängig. Die Behandlung lohnt sich vor allem für Menschen mit dunklen Haaren, da sie viel Melanin besitzen, das die Lichtstrahlung absorbiert. Grundsätzlich sind aber alle Hauttypen, außer maximal pigmentierte Haut, für diese Art der Haarentfernung geeignet.
Gerade in Südkorea und in Japan findet diese Methode zahlreiche Anhänger. Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang außerdem, dass in Japan die Intimbehaarung, ähnlich wie in Afrika, für ein Symbol der Weiblichkeit und Fruchtbarkeit steht, weswegen die komplette Haarentfernung ein No-go für japanische Frauen ist.
Bild: Haarfreie Achseln sind allseits beliebt, Fotolia.de © edwardderule